Der Schnadebrunnen


Auf Initiative des Verkehrsvereins wurde im Jahre 1980 neben dem so genannten »Schultenhaus«, einem schön restaurierten Fachwerkhaus im Steinweg, ein dem Briloner Schnadezug gewidmeter Brunnen errichtet. Dreizehn Jahre später wurde dieser Brunnen schließlich durch die Anbringung von zwei Bronzefiguren komplettiert. Geschaffen durch den Briloner Künstler Theodor Sprenger, stellen die beiden Bronzefiguren dar, wie während der Schnade an einem Grenzstein ein Rezess verlesen wird.

Die beiden Bronzefiguren sind dabei zwei Briloner Bürgern nachempfunden, die lange Jahre eng mit dem Briloner Schnadezug verbunden waren.

Die rechte Figur, mit der einen Hand die städtische Standarte haltend und mit dem Degen in der anderen Hand den Grenzstein berührend, stellt Johannes Martini (geb. 1888, gest. 1978) dar. Dieser war von 1934 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1953 Stadtoberinspektor bei der Stadt Brilon, was seinerzeit gleichbedeutend war mit der Funktion eines Stellvertreters des Bürgermeisters bzw. des Stadtdirektors. In dieser Eigenschaft war er auch lange Jahre Träger der städtischen Standarte beim Schnadezug.

Die linke Figur, aus einer Urkundenrolle einen Rezess verlesend, ist der Person von Heinrich Schieferecke (geb. 1892, gest. 1967) nachempfunden. Dieser war in den Jahren 1948 bis 1957 Stadtdirektor der Stadt Brilon und hat sich nicht nur in dieser Funktion, sondern auch als Privatmann Zeit seines Lebens für die Schnade und das übrige Briloner Brauchtum engagiert.

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