Namen von Briloner Opfern werden nicht vergessen

Kooperation Stadtarchiv Brilon mit Arolsen Archives...

Mit einem Kooperationsvertrag besiegeln die Arolsen Archives  und das Stadtarchiv Brilon ihre  Zusammenarbeit und geben damit Briloner Opfern des Nationalsozialismus einen Namen in der weltweit umfassendsten Dokumentation zu NS-Verfolgten. Es geht um die Herstellung und Veröffentlichung von Reproduktionen von öffentlichem Archivgut des Briloner Stadtarchivs, konkret  um die seit ca. 1929 geführte  Judenkartei, die seit ca. 1940 geführte Ausländer- bzw. Landarbeiterkartei und die Kartei zur Kriegsgräberakte der Stadt Brilon, die ab ca. 1944  beim den Einwohnermeldeämtern der Stadt Brilon und des Amtes Thülen geführt wurden. Das Material umfasst ca. 1.200 Karteikarten  zu ca. 1.400 Personen.

Reproduktionen, die nicht den Schutzfristen nach dem Archivgesetz NRW unterliegen, werden

die Arolsen Archives unter anderem auf der Plattform „Zooniverse – #everynamecounts“

bereitstellen. Diese Initiative ist ein digitales Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus.

Hier werden Namen und Verfolgungswege erfasst. Mit #everynamecounts baut Arolsen das

weltweit größte Online-Archiv über Verfolgte des Nationalsozialismus auf.

Dem Stadtarchiv Brilon werden kostenfrei Kopien der erstellten Reproduktionen zur Verfügung

gestellt. Das Stadtarchiv wird die Kopien in seiner Archivdatenbank einstellen und

zugänglich zu machen.

Ute Hachmann, verantwortlich für das Stadtarchiv Brilon: „Die projektorientierte Partnerschaft mit den Arolsen Archives ist uns eine Herzensangelegenheit. Wichtig, dass auch die Namen der Briloner Opfer und Verfolgten des Nazi-Regimes nicht vergessen werden. „#everynamecounts“ ist eine großartige Initiative, die im Moment aber im Hinblick auf den Ukraine-Krieg mehr als traurig stimmt.“

Die Arolsen Archives - International Center on Nazi Persecution/International Tracing Service (ITS) sind das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die internationale Organisation wurde kurz nach dem zweiten Weltkrieg gegründet. 11 Mitgliedsstaaten, 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Fördervolumen von 15,4 €. Weitere Details unter www.arolsen-archives.org

Die Vertragsunterzeichnung erfolgte durch Ute Hachmann, Leitung Stadtarchiv Brilon und Steffen Baumheier, dem stellvertr. Direktor der Arolsen Archives. 

 

 

Von links nach rechts: Dr. Anke Münster, Arolsen Archives, Ute Hachmann, Steffen Baumheier, stellvertr. Direktor Arolsen Archives, Christina Wegener, Stadtarchiv Brilon
Schild Arolsen Archives

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