Kürzlich trafen sich Vertreterinnen und Vertreter des Westfälischen Hansebundes in Brilon zu einer Arbeitssitzung. Dem Hansebund gehören 47 Städte schwerpunktmäßig aus Westfalen, aber auch aus Hessen und Niedersachsen an. Neben der Ausrichtung des jährlichen Hansetages als Treffpunkt und werbewirksamer Bühne für die beteiligten Städte sind Arbeitsgruppen der westfälischen Hanse auch übers Jahr aktiv.
Nun tagte die Arbeitsgruppe Marketing in Brilon, um über Schwerpunktthemen der nächsten Jahre zu beraten. Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der auch Mitglied im Präsidium der Westfälischen Hanse ist, begrüßte die Gäste herzlich im Rathaus, das in früheren Zeiten als Gildehaus genutzt wurde.
„Die Westfälische Hanse als aktiver Städtebund schaut nach vorne und diskutiert Zukunftsthemen und neue Kooperationsmöglichkeiten. Das begrüße ich sehr. Für Brilon ist klar, die Mitgliedschaft im heutigen Hansebund, westfälisch wie international, schafft sehr guten touristischen Mehrwert mit einer Wertschöpfungskette im Nachgang, die nicht zu unterschätzen ist.“ Im Hinblick auf die Ausrichtung des westfälischen Hansetages 2030 in Brilon ergänzte Bartsch „Städtegemeinschaften, die auf gemeinsamen historischen Wurzeln fußen, bieten eine starke werteorientierte Grundlage, die im Hinblick auf die unruhigen politischen globalen Zeiten regional mit Zusammenhalt Stärke zeigen können. In diesem Sinne freuen wir uns sehr darauf, im Jahr 2030 Gastgeber dieser beeindruckenden Gemeinschaft zu sein.“
Zur historischen Grundlage der Hanse: Im Mittelalter hatten sich die Kaufmänner von rund 300 europäischen Städten in der Hanse, einer Art Handelskooperative, zusammengetan. Unter Berufung auf diese Geschichte wurde im Jahr 1980 ein neuer Internationaler Hansebund gegründet. Diesem Netzwerk gehören derzeit circa 200 europäische Städte an. Bekannt sind vor allem Städte wie Hamburg, Bremen, Lübeck, Rostock oder Stralsund.
Weniger bekannt ist, dass nicht an der Nord- oder Ostseeküste, sondern in Nordrhein-Westfalen die größte Dichte an Hansestädten zu verzeichnen ist. Die westfälischen Handelsaktivitäten haben ihren Ursprung in der alten Salzstraße des Hellwegs. So wurde beispielsweise aus Soest Salz für die Haltbarmachung der Heringe gehandelt. Heute, gut 300 Jahre später, haben ehemalige Hansestädte aus Hessen, Niedersachsen und Westfalen den alten westfälischen Bund neu aufleben lassen. 1983 wurde in Herford die Gründungsurkunde des Westfälischen Hansebundes unterzeichnet. Weitere Infos unter www.westfaelische-hanse.de